Elternstammtisch deckte zahlreiche Probleme auf

Die knappen Kita- und Krippenplätze in der Stadt Bautzen stellen Eltern vor zahlreiche Probleme. Dies zeigten die Aussagen von Elternvertretern Bautzener Einrichtungen beim Elternstammtisch des Stadtfamilienrates Bautzen e.V.

So müssen die Eltern der Waldoorf-Kita in der Dr.-Peter-Jordan-Straße nun mit volleren Gruppen leben. Die im Konzept vorgesehenen kleineren Gruppen stehen nach Aussagen der Eltern auf der Kippe, da die Stadt mit dem Kita-Träger BBZ eine bessere Auslastung der Kita abgestimmt hätte. Bisher hatte die Einrichtung weniger Kinder aufgenommen als laut Betriebserlaubnis möglich war. Zudem finden auch auswärtige Eltern derzeit kaum einen Kita-Platz in der Stadt. So berichtete eine Mutter von fünf Kindern, dass eine Betreuung ihres jüngsten Kindes in einer Bautzener Einrichtung an der Zustimmung der Stadt scheitere. Unzufrieden äußerten sich die Eltern auch zum Betreuungsschlüssel für Kita- und Krippenkinder und unterstützten damit Markus Gießler vom Vernetzungstreffen der Bautzener Kitas, Krippen und Horte, der am Abend die Ziele und bisherige Arbeit des Gremiums vorstellte. Das Vernetzungstreffen und der Stadtfamilienrat wollen künftig stärker zusammenarbeiten.

Im Bereich der Bautzener Schulen wurde die problematische Bereitstellung von Lehrern durch die Bildungsagentur bei Ausfall von Lehrpersonal angesprochen. Die Situation ist hier unbefriedigend, da sich weder auf Ebene der Bildungsagentur noch des Kultusministeriums eine Lösung in Aussicht gestellt wird. Beim Thema „Schulessen“ ruft der Stadtfamilienrat Bautzen erneut zur Bildung von Gremien in den Bautzener Schulen und Kitas auf, die sich um diese Fragen kümmern. Erfreut zeigten sich die Eltern über die positive Resonanz auf die neuen Anbieter von Schulessen an den Bautzener Gymnasien, Kitas und der Fichte-Grundschule. Dies zeige, dass die Forderungen des Stadtfamilienrates richtig waren.

Ein weiteres Problem brachten Elternvertreter der Curie-Grundschule auf den Tisch: So ist der Bedarf an so genannten DAZ-Lehrern (Deutsch als Zweitsprache) in Bautzen durch die Beherbergung von Flüchtlingen und Asylsuchenden deutlich höher als zunächst erwartet. Bislang deckt die Curie-Schule allein diesen Bereich ab. Die Eltern fordern nun mehr Lehrer und den Einbezug weiterer Schulen. Zudem müsste der besonderen psychologischen Situation von traumatisierten Kindern, auch in Kitas, verstärkt Rechnung getragen werden, die zum Teil weinend unter Tische flüchten, wenn sie nur den Rettungshubschrauber hörten.

Die Elternarbeit in Bautzen wird – auch das zeigten Rückmeldungen zahlreicher Eltern – von einigen Einrichtungen torpediert. So würden Plakate nicht ausgehangen, die Teilnahme an Veranstaltungen durch die unterlassene oder verspätete Weitergabe von Informationen deutlich erschwert.

 

2015-01-15-Elternstammtisch